Charaktere

Bevor Du Dich in die Straßen von Utopia wagst, braucht es eine wichtige Entscheidung: Wer wirst Du in dieser Welt sein? Wie sieht Deine Rolle aus? Keine Sorge – Du musst das nicht allein herausfinden. Lerne die bestehenden Charaktere kennen, Die dir als Inspiration dienen können. Nutze ihre Geschichten, um Dir ein Bild von der Welt und den unterschiedlichen Lebenswegen zu machen, die in Utopia existieren. Doch denke immer daran: Dein Charakter wird einzigartig sein, mit seinen eigenen Motiven, Geheimnissen und Zielen.

Was kann Dein Charakter besonders gut? Ist er oder sie eine begabte Mechanikerin, welche die kompliziertesten Zahnräder repariert, oder vielleicht ein kluger Stratege, der sich in den Machtspielen der Politik auskennt? Überlege Dir eine Fähigkeit, die Deinem Charakter im Spiel nützlich sein könnte.

Character-Building

Was ist ein Character?

Wie in einem Video-Game erstellst Du Dir vor dem Spiel eine Figur, die Du dann im Spiel bist: Dein Character oder kurz “Char”. Mit diesem Char triffst Du auf die Chars der anderen Spieler*innen. Ihr redet, lacht, streitet, feiert, rätselt oder kämpft als diese Chars miteinander. Dein Char sollte so sein, dass andere im Spiel was mit ihm anfangen können, mit ihm ins Gespräch kommen können und Deinen Char kennen lernen können. Ein stummes Alien, das unsichtbar ist, funktioniert im Spiel nicht. Hier sind ein paar Tipps zur Character-Erstellung für Pioneers of Utopia.

Must Have

Wenn Dein Name zu kompliziert ist, werden Dich Deine Mitspieler*innen nur mit „Du da“ anreden oder Dir einen kurzen Namen verpassen, z.B.: „Sit” für Sitrel. Ein cooler Zuname verrät etwas über den Hintergrund Deines Chars und hilft anderen, sich Deinen Namen zu merken, z.B.: „Silas Rauchhand“ oder „Ellis Scharfzunge“

Sehr peinlich, wenn Dein Char auf die Frage “Und, wo kommst Du her?” nichts sagen kann oder Du Dir schnell was ausdenken musst: “Äh, ich komme von hier und dort.” oder “Ich hatte einen Unfall und weiß nichts über meine Vergangenheit …” Sowas fällt erfahrenen Rollenspieler*innen auf und macht Deinen Char weniger überzeugend. Überleg Dir, wie der Ort heißt, wo Du geboren bist und wo Du jetzt wohnst. Ist das auf dem Land? Oder in der Stadt? In einem wohlhabenden Viertel oder in einem verrauchten Fabrikviertel? Wo Dein Char herkommt prägt sehr, wie er sich verhält. Von aggressiv über freundlich bis arrogant – sowas macht Dein Spiel lebendig!

Antworten wie “Ich bin niemandes Kind” oder “Ich bin allein auf den Straßen von Nürnberg aufgewachsen” sind wenig überzeugend. Jede*r von uns hat irgend jemanden, die für uns gesorgt haben, seien es die biologischen Eltern oder die anderen Straßenkids, mit denen man aufgewachsen ist. Und von diesen Menschen sollte Dein Char die Namen kennen.

Was kann Dein Char im Spiel? Welche Fähigkeiten hast Du? Bist Du ein geschickter Dieb und kannst Schlösser knacken oder eine charismatische Diplomatin, die ihre Anliegen überzeugend vorträgt? Kennst Du Dich mit alten Sprachen aus? Hast Du ferne Länder bereist und deswegen wirft Dich nichts so leicht aus der Bahn? Larp lebt davon, dass wir uns trauen, Sachen auszuprobieren und zu spielen. Trotzdem solltest Du nur Fähigkeiten wählen, die Du entweder wirklich kannst (=> DKWDK) oder überzeugend darstellen kannst (=> DKWDDK). Wenn Du einfach behauptest, dass Du Portale in andere Dimensionen öffnen kannst, das aber spielerisch und durch passende Effekte rüberbringen kannst, dann kauft Dir das niemand ab. Konzentriere Dich auf ein oder zwei spezielle Dinge, die Deinen Char besonders machen. Alles andere ist zu viel.

Ein gutes Kostüm passt zu Deinem Char und es zeigt allen anderen Spieler*innen, mit was sie rechnen können, wenn sie dich anspielen. Dein Kostüm muss nicht teuer sein. Im Steampunk kann man viele Klamotten anziehen, die man auch im normalen Leben, z.B. Hemd, Stoffhose, Weste, Hosenträger, schlichtes Kleid, auffällig gemusterte und bunte Stoffe, Leder, Kunstpelz, usw. Gut zu einem Steampunk-Kostüm passen Hüte, wie Zylinder, Melone oder Schiebermütze. Was nicht zum Steampunk-Setting passt sind z.B. Bandshirts, Klamotten mit Markennamen drauf oder auffällige Nike oder Adidas Schuhe.

Nice-to-Have

Wenn Du Deinem Char eine starke Motivation gibst, hilft Dir das, in Spielsituationen in Deiner Rolle zu bleiben. Typische Motivationen sind z.B. Entdeckung, Flucht, Geheimnis, Gewinn, Glaube, Rache, Liebe, Macht, Ruhm. Auch Du als echte Person hast solche Motivationen. Kennst Du sie? Im Rollenspiel machen wir uns das meistens viel klarer. Es lohnt sich aber, Dir diese Frage auch fürs echte Leben zu stellen!

Wenn Dein Char etwas hat, das er geheim halten will, kann das für spannende Spielerlebnisse sorgen. Ein Char wirkt außerdem überzeugender, wenn er nicht nur der strahlende Held ist, dem nichts etwas anhaben kann, sondern wenn er auch eine dunkle Seite hat, etwas, das man als Schwäche sehen kann.

Und sonst?

Du kannst Deinen Char noch überzeugender machen, wenn Du ihm verschiedenen Krimskrams mitgibst, z.B. ein Monokel für eine*n Politiker*in, eine Pfeife für einen Hafenarbeiter, Fläschchen für einen Alchemiker usw. Solche Sachen findet man oft auf dem Dachboden zu Hause oder günstig auf Flohmärkten. Du musst nicht viel Geld ausgeben, um einen tollen Char zu erschaffen. Lieber cool spielen und basic aussehen als ein fleeky Kostüm aber dafür richtig whack im Spielen.